Ein Anblick wie ein Gemälde von Ferdinand Hodler! In der Sommersaison gibt es auf dem Mont-Fort die exklusive Möglichkeit, den Sonnenaufgang auf 3300 Meter Höhe zu bestaunen. Als Bergfan hat mich dieses Angebot sofort begeistert, da es manchmal schwierig sein kann, die Nacht in dieser Höhe zu verbringen, auch wenn ich gerne biwakiere.
Frühes Aufstehen für ein unvergessliches Abenteuer
Los geht es in Le Châble (neu seit Sommer 2024) um 3.45 Uhr – das frühe Aufstehen steckt mir noch einen Moment in den Knochen. Am Vorabend habe ich mir eine Tasche mit warmen Kleidern und Accessoires für den Tag bereitgelegt, und zwar:
- Lange Hose (und Shorts in der Tasche, um danach noch die Sonne zu geniessen)
- Erste Schicht: Merinoshirt
- Zweite Schicht: Fleecepullover
- Dritte Schicht: Winterjacke mit isolierenden Daunen
- Dicke Wollsocken (und dünnere Socken für danach)
- Mütze
- Handschuhe
- Sonnenbrille
- Cap für nach dem Sonnenaufgang
- Sonnencreme
- Wasserflasche
Trotz der sommerlichen Temperaturen im Tal darf man das Hochgebirge nicht unterschätzen!
In Le Châble steigen wir in den Bus und holen dann die Gäste ab, die sich für einen Start in Médran entschieden haben. Von dort geht es weiter nach La Chaux. Im Bus herrscht eine ganz besondere Stimmung, eine Mischung aus Flüstern und schweren Augenlidern. In La Chaux erwartet uns der Jumbo und bringt uns hoch nach Les Gentianes. Es ist bereits kühl und in der Stille der Berge unter dem dunklen Sternenhimmel klingen die Kuhglocken besonders harmonisch.
In Les Gentianes zeigt die Sonne zaghaft ihr erstes Licht und gibt einen Vorgeschmack auf das, was uns erwartet. Hier treffen wir die Gäste aus Nendaz und setzen dann den Aufstieg auf den Mont-Fort mit der Seilbahn fort, in Begleitung zweier braver und ebenfalls etwas verschlafener Hunde.
Galerie
Ein atemberaubendes Erlebnis
Mit dem erstem Fuss auf der Aussichtsplattform bin ich schon hin und weg. Das Spektakel beginnt mit einem Verlauf von Blau und Gelb über dem Wolkenmeer, der dann in verschiedene Rosatöne übergeht. Von hier aus sieht man einige äusserst spektakuläre Gipfel: das Matterhorn, die Dent d’Hérens, den Mont-Blanc, die Dents du Midi und viele mehr.
Die Kälte ist jetzt deutlich spürbar und ich wärme mich einen Moment im Iglu mit einem warmen Getränk auf, das im Angebot inbegriffen ist. Als ich danach wieder auf die Plattform komme, ist das Panorama ein ganz anderes. Mit jeder verstreichenden Minute entsteht ein neuer und einzigartiger Ausblick. Als die Alphörner ertönen, erfüllen ganz besondere Emotionen die Atmosphäre. Die Teilnehmenden sind verzaubert von dieser unvergleichlichen Erfahrung, niemand spricht mehr und zusammen erleben wir einen magischen Moment.
Das Nebeneinander der pyramidenförmigen Gipfel, die abgestuften Pastellfarben und die Seilbahnstation unter mir erinnern mich sofort an die Gemälde von Ferdinand Hodler, einem der bekanntesten Schweizer Maler des 19. und 20. Jahrhunderts. Insbesondere an die Bilder Genfersee mit Mont-Blanc am frühen Morgen (1918) und Die Dents du Midi von Chesières aus (1912). Das macht dieses Erlebnis für mich umso persönlicher, da ich Hodlers Werke sehr gerne mag.
Als der Moment gekommen ist, wieder ins Restaurant hinunterzugehen, bin ich ein bisschen melancholisch. Ich wäre gerne noch länger geblieben, doch der Hunger meldet sich! Die Gäste, die sich für die Teilnahme an der Yogastunde entschieden haben, bleiben auf der Aussichtsplattform und verlängern diesen aussergewöhnlichen Moment mit Emilien Badoux.
Frühstück gibt es im Restaurant Black Tap in Les Gentianes. Alle erhalten ein reichhaltiges Frühstück mit heissen und kalten Getränken. Wir essen in einer geselligen Runde und über die Tische hinweg erzählen die Teilnehmenden einander von ihrem persönlichen Eindruck dieses besonderen Moments.
Forsetzung des Ausflugs in der Umgebung
Am Schluss des Ausflugs können wir mit dem Bus nach Médran oder mit der Seilbahn nach Le Châble zurückfahren oder auch vor Ort bleiben und die zahlreichen weiteren Aktivitäten in der Region nutzen, zum Beispiel:
