• Sommeraktivitäten

Herbstwanderung zwischen Verbier und La Tzoumaz

Datum

Montagmorgen, 9 Uhr, 11 °C, es hat gerade aufgehört zu regnen. In der Ferne tauchen die Gipfel des Val de Bagnes allmählich aus den Wolken auf und ein paar Sonnenstrahlen bringen die rot gefärbten Alpwiesen hie und da zum Leuchten. Es ist genau die richtige Zeit, um die Wanderwege in ihrem Herbstgewand zu erkunden.

Einstimmung

Ein Montag im Oktober

Ich nehme den Weg von La Croix-de-Cœur zum Gipfel von Savoleyres. Der Aufstieg dauert 30 Minuten, genug, um meine Gelenke aus der morgendlichen Kältesteife zu befreien. Bei der Ankunft auf dem Gipfel wollen meine Waden schon «Geschafft!» jubeln, da fällt dem Regen ein, dass er sein letztes Wort noch nicht gesprochen hat, und legt noch einmal los. Macht nichts, das gehört dazu. Ich folge dem Pfad weiter zur Bergstation von La Tournelle und dann zum Col de la Marlène. Von dem schmalen Gratweg aus ergötze ich mich an der feuerroten Combe du Nord weiter unten.

Am Wegrand

Seltene Begegnung

Der Regen hört auf – diesmal wirklich. Er hat den Boden durchweicht und jetzt lassen sich im Schlamm schön die Spuren der anderen Passanten verfolgen. Ich meine Gämsentritte zu erkennen, und als ich den Kopf hebe, stehen da drüben tatsächlich zwei Gämsen. Während ich stehen bleibe und sie beobachte, nehme ich mir zum hundertsten Mal vor, mir endlich einen Feldstecher zuzulegen. Plötzlich raschelt es weiter unten im Gebüsch und ungefähr zwei Dutzend weitere Tiere stossen hinzu, dann rennen alle zusammen in Richtung Wald und der Zauber ist verschwunden.

Abstieg

Kurs auf das Rhonetal

Auf dem Col de la Marlène werfe ich einen letzten Blick auf das Combins-Massiv, bevor ich nach rechts abbiege und den absteigenden Weg in Richtung La Vatze nehme. Der Blick öffnet sich auf das Rhonetal. Der Weg ist weniger begangen und stellenweise steil. Meine Knie sind mir dankbar, dass ich daran gedacht habe, Stöcke mitzunehmen. Ich verlasse die Alp und finde mich nach und nach in einem Lärchenwald wieder, dessen Nadeln sich langsam gelb färben. An einem Schild vorbei gehe ich weiter bergab durch den Wald in Richtung La Vatze und folge den gelben Wegweisern.

Anmerkung: Man kann auch über den weissen Weg in Richtung Les Etablons abkürzen und gelangt dann ein Stück weiter unten auf die Forststrasse. Jedoch ist dieser Weg nicht offiziell markiert oder gesichert und kann gefährlich sein.

Lärchen, Arven und andere Kieferngewächse

Balkon mit Aussicht

In La Vatze angekommen (auf einem Wassertank ist ein Kreuz zu sehen), biege ich nach rechts ab zur Forststrasse nach Les Etablons und gehe parallel zum Hang weiter. Auf der ebeneren Strasse nutze ich die Gelegenheit, die Gipfel des Chavalard und des Haut de Cry sowie den Tour Saint-Martin über Derborence zu bewundern. Bei etwas klarerer Sicht (und vielleicht mit einem Feldstecher) könnte ich auch die Oberwalliser Gipfel sehen, die jetzt in der Ferne nur zu erahnen sind.

Ich erreiche die Skipisten und überquere die Nordpiste bei Les Etablons de Riddes. Beim Bergrestaurant Chez Simon gehe ich die Strasse in Richtung La Croix-de-Cœur wieder hinauf bis zur Sesselliftstation von Les Etablons. Von hier aus folgt man der Strasse einige hundert Meter und schlägt dann links einen Weg ein, auf den ein gelbes Rechteck auf einem Stein verweist.

Rückkehr nach La Croix-de-Cœur

Schneehuhnsuche

Von da aus geniesse ich den Blick auf das Tal vor mir sowie auf den Taillay. Ringsumher glutrote Heidelbeerbüsche, Kiefern, Lärchen und ein paar aufgeschreckte Vögel, die eilig davonfliegen. Ich folge dem Pfad, der schön am sanften Hang entlang verläuft, und überquere einige kleine Holzstege, die das leicht sumpfige Gebiet begehbar machen. In der Ferne erblicke ich wieder das Combins-Massiv am Horizont und bald darauf das Restaurant La Croix-de-Cœur. Dieses bietet von September bis Oktober Wildmenüs an, womit sich so eine Herbstwanderung auf köstliche Weise beschliessen lässt.

Herbst in Verbier

Machen Sie sich auf

«Im Gebirge sind alle Jahreszeiten schön», hat mal jemand gesagt, der vermutlich sehr weise war. Und wer könnte da widersprechen? Der Herbst mit seinen wechselnden Farben, wo die Landschaft nahezu jeden Tag ein neues Gewand trägt, gehört zu den schönsten Jahreszeiten, die man im Wallis und in Verbier 4Vallées erleben kann.

Warum nicht die letzten schönen Tage nutzen, um Ruhe und Natur zu tanken und einen letzten Abstecher dorthin zu machen, wo wir in ein paar Wochen auf Skiern schneebedeckte Hänge hinabsausen werden?

Damit es eine rundum schöne Wanderung wird, sollten Sie den Wetterbericht sowie unsere Öffnungszeiten beachten. Auch unsere Webcams können Ihnen dabei helfen, Ihren schönsten Ausflug zu planen. Und schliesslich sollten Sie an Ihren Feldstecher denken, denn man weiss nie, welche Überraschung hinter der nächsten Wegbiegung wartet!